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Projektbericht: Fahrradwerkstatt am SFZ Langwasser

Die Fahrradwerkstatt ist Teil des „gebundenen Ganztags“ am SFZ Langwasser. Die Schule bietet seit 2013 in Kooperation mit der Einrichtung JiG – Jugendarbeit in Ganztagsschulen, getragen durch den KJR Nürnberg-Stadt, einen gebundenen Klassenzug an. Die  Schüler/-innen werden von 08:00 Uhr bis 15:30 Uhr in einer Klasse unterrichtet. Es wird gemeinsam gelernt, gegessen und die Freizeit gestaltet. In gemeinsamen Arbeitsgemeinschaften (kurz AG‘s) wurden außerschulische Bildungsinhalte in den Stundenplan integriert. Hier können die Kinder anders als im normalen Regelunterricht durch verschiedene praktische Tätigkeiten neue Wissensgebiete entdecken.

Mit der Fahrradwerkstatt wurde versucht, ein für die Oberstufe interessantes Angebot zu entwickeln: Gemeinsam mit der Klassenlehrerin und einem pädagogischen Betreuer, der bereits andernorts eine Fahrradwerkstatt in einem Jugendzentrum leitet, lernen die Schüler/-innen, wie man Fahrräder auf deren Verkehrssicherheit hin überprüft und wie man sie repariert. Mitschüler/-innen haben die Möglichkeit ihr eigenes Fahrrad mitzubringen, um es im „Sicherheitscheck“ überprüfen zu lassen. Kleine Reparaturen können direkt vor Ort vorgenommen werden.

Die Teilnehmer der Fahrradwerkstatt lernen nicht nur, welche Bestandteile ein Fahrrad hat, wie man sie anbaut, demontiert und instand setzt. Sie bekommen auch mit, wie es in einer „echten Werkstatt“ zugeht und wie man achtsam und konstruktiv mit Material, Werkzeug und auch Kolleg/-innen umgeht. Dies alles ist im späteren Berufsleben wichtig. Gerade Mädchen profitieren hier doppelt, da sie die Möglichkeit erhalten, in einen für Frauen untypischen Beruf hinein zu schnuppern. Nicht nur für die berufliche Zukunft lernt man etwas, sondern auch für den Alltag. Warum Geld für Sprit oder eine Fahrkarte ausgeben, wenn man doch auch mit dem eigenen Fahrrad von A nach B kommt? Wenn man mal einen platten Reifen hat, wird der ganz fix wieder repariert. Und eine verschlissene Kette wird bemerkt und rechtzeitig getauscht, bevor der restliche Antrieb den Geist aufgibt. Das ist ökologisch wertvoll, gibt Selbstvertrauen und ein Stück wertvoller Autonomie.

Ein Schuljahr hat die Gruppe nun gemeinsam gearbeitet und Erfahrungen gesammelt. Wir ziehen eine positive Bilanz. Gerade im Frühjahr haben viele Schüler/-innen und auch Lehrer-/innen das Angebot wahrgenommen und ihre Fahrräder zum „Sicherheitscheck“ vorbeigebracht. Die teilnehmenden Schüler/-innen konnten jede Menge Wissen sammeln und dieses praktisch anwenden.  In der Zukunft werden Teilnehmer/-innen viele Probleme am Rad eigenständig beheben und selbst zu Hand greifen.

Ohne die Unterstützung durch die Miteinander-Stiftung wäre der Aufbau der Werkstatt nicht möglich gewesen. Zwar gab es von der Regierung ausreichend Unterstützung für die Personalkosten, Sachmittel werden jedoch zweitrangig behandelt. Diese waren für das vorliegende Angebot jedoch essentiell wichtig!

Wir freuen uns sehr, dass wir die Werkstatt nun langfristig an der Schule anbieten können!